Neugeburt der Stiftung Pro Renovanda Cultura Hungariae

Dienstag, 3. April 2012
Tibor Navracsics,  Stellv. Ministerpräsident und Minister für Verwaltungs- und Rechtswesen, eröffnete im Rahmen einer Festveranstaltung im Budapester Balassi Bálint Institut erneut die Tätigkeit der Stiftung Pro Renovanda Cultura Hungariae und ihrer Fachkuratorien.
Der Stellv. Ministerpräsident erinnerte in seiner Festrede daran, dass vor 22 Jahren, als die Stiftung ihre Tätigkeit aufnahm, die Erneuerung der ungarischen Kultur als die wichtigste Zielsetzung erachtet wurde. Er betonte zugleich: „Das gegenwärtige Programm wünscht den von Akademiker und Geschichtsprofessor Ferenc Glatz, dem Gründer der Stiftung Pro Renovanda Cultura Hungariae, aufgezeichneten Weg wieder aufzunehmen.” Er setzte dem hinzu, dass er sich wünscht in Zukunft ein starkes Mitteleuropa und ein starkes Ungarn zu sehen. Die ungarische Regierung wird im Rahmen des neu organisierten Stiftungssystems für die Tätigkeit der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission, deren Mitpräsident Prof. Ferenc Glatz ist, Sondermittel bereitstellen.
Bild (v. links): Akademiker Ferenc Glatz, Minister Tibor Navracsics, Universitätsprofessor Dénes Sokcsevits, Hauptdirektor des Balassi Instituts Pál Hatos
Hintergrundinformationen: Die Stiftung Pro Renovanda Cultura Hungariae wurde zu Beginn des Jahres 1990 von Ferenc Glatz, dem damaligen Minister für Bildung und Kultur, mit der Zielsetzung ins Leben gerufen, um öffentliche, dem Gemeinwohl dienende Ziele zu fördern. Das Hauptanliegen der Stiftung war es mittels ihrer Fachkuratorien, deren Mitglieder unabhängigen Intellektuellen waren, die zahlreichen Bereiche des allgemeinen Schulunterrichts bzw. der Hochschulbildung, der Forschung, Kultur und der Künste zu fördern sowie die Allgemeinbildung zu erneuern und im Weiteren eine auf Umweltschutz bedachte Anschauungsweise zu entwickeln und zu fördern.

Unser Ruf in der Welt – eine Veranstaltung des Europa Klubs

Donnerstag, 29. März 2012
Unser Ruf in der Welt war der Titel des nunmehr dritten Diskussionsabends, der im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe Europa Klub des Europa Instituts Budapest organisiert wurde. Gast des Diskussionsabends war diesmal der in der Schweiz lebende Historiker und früherer Mitarbeiter der Neuen Zürcher Zeitung, Andreas Oplatka.
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Ungarisch-Ukrainische Beziehungen, 1989-2011

Dienstag, 28. Februar 2012
Nationalpolitik, Minderheitenpolitik: die ungarisch-ukrainische Beziehungen, 1989-2011 ist das Thema der neuesten Ausgabe der von Ferenc Glatz redigierten historisch-politischen Zeitschrift História (Nr. 2012/1).
Der Redakteur rekonstruiert in seinem Leitartikel (Rendszerváltás, kisebbségpolitika, kultúrkülpolitika, 1989–1990 [Systemwandel, Minderheitenpolitik, Kulturaußenpolitik, 1989-1990] die Ereignisse, die im Sommer 1989 zu einem Richtungswechsel in der ungarischen Außenpolitik geführt hatten und – zum ersten Mal – die „ungarisch-ungarische“ Politik, das zu errichtende politische Programm bezüglich die über den Grenzen des Landes hinaus lebenden Ungarn, auf Regierungsebene erhoben wurde. Mit dieser Aufgabe wurde das Ministerium für Kultur und Bildung, mitunter einer der stellvertretenden Minister betraut, somit lag die Verantwortung praktisch beim Minister selbst. (Zwischen dem 10. Mai 1989 und dem 22. Mai 1990 füllte Ferenc Glatz das Amt des Ministers.) Das Programm lautete: „Innerhalb des Karpatenbeckens sollen in den nationalen Siedlungsgebieten, welche von Staatsgrenzen unterteilt sind, mit Hilfe der Regierungsverwaltung die Identität der nationalen Minderheiten bewahrt und gefördert werden. Der Grundsatz lautete hierbei: Zu gewährleisten, dass die Kulturnation erhalten bleibt, und zwar unabhängig von den Staatsgrenzen, sowie anzuerkennen, dass die staatsbürgerliche Identität von der nationalen Identität getrennt werden.“

Forschung, Restitution, kollektive Verantwortung

Donnerstag, 23. Februar 2012
Die Internetausgabe der Vojvodiner Zeitung Magyar Szó (Ungarisches Wort) veröffentlicht unter dem Titel Der Zweite Weltkrieg muss endlich einmal beendet werden ein Interview mit Ferenc Glatz, dem Präsidenten der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission für die ungarisch-serbische Versöhnung, über die einjährige Tätigkeit und die bisherigen Ergebnisse der Kommission sowie zu Fragen der Unhaltbarkeit des Prinzips der kollektiven Verantwortung und der Restitution.
Der Historiker Professor erklärt, dass die Kommission es als ihre erstrangige Aufgabe betrachtete die nötigen Voraussetzungen für die Forschung vor Ort zu schaffen, was vor allem in Verbindung mit den archivalischen Forschungen und der Erschließung der Gräber als am wichtigsten erachtet wurde. Um eine Versöhnung herbeiführen zu können, müssen als erstes unsere Toten begraben werden, unseren Toten auf beiden Seiten muss Gerechtigkeit widerfahren. Eine weitere wichtige Aufgabe war es die nötigen institutionellen Rahmenbedingungen zu schaffen, wobei das Vojvodiner Ungarischen Bildungsinstitut in Senta die Arbeit zusammenfasst.
Die Ergebnisse der mehrjährigen Arbeit werden regelmäßig auf der vom Programm eingerichteten Internetseite zugänglich gemacht sowie in der Publikationsreihe A szerb–magyar együttélés történetéhez. Források/Iz istorije mađarsko-srpske koegzistencije. Izvori (Zur Geschichte des serbisch-ungarischen Zusammenlebens. Quellenedition) veröffentlicht.
Glatz betonte, dass sie als eine Fachkommission von Historikern das erfolgreiche Öffnen der ungarischen Politik in Richtung Süden und der EU in südöstliche Richtung zu unterstützen wünschen. Aus diesem Grund vermisst er eine Initiative zur Aufstellung einer Kommission bestehend aus Persönlichkeiten des politischen und öffentlichen Lebens, welche sich solchen aktuellen Fragenkreisen zuwendet wie z.B. die Restitution. Seiner Meinung nach bedarf es politischer Mittel und einer Vereinbarung unter den Entscheidungsträgern der Politik, um dem Prinzip der kollektiven Verantwortung in Europa nicht weiter Geltung verschaffen zu können.

,,Wir sprechen von der Vergangenheit und denken an die Zukunft” – Jahressitzung

Samstag, 18. Februar 2012
Anlässlich der 90. Jahreswende der Gründung der ersten politischen Organisation der in den südlichen Gebieten lebenden Ungarn, der Magyar Párt (Ungarische Partei), organisiert die Allianz der Vojvodiner Ungarn in Szabadka (Subotica) eine Wissenschaftstagung mit dem Titel „Raum und Zeit nach 1918 – Die Möglichkeiten für die Minderheitenpolitik”. Das im Festsaal der Universität für Ungarischsprachige Lehrerausbildung zahlreich versammelte Publikum wurde von István Pásztor, dem Präsidenten der Allianz der Vojvodiner Ungarn, von Vojislav Stanovčić, dem Präsidenten der ungarisch-serbischen akademischen Kommission der Historiker von serbischer Seite und von dem Akademiker Ferenc Glatz, dem Präsidenten der Kommission von ungarischer Seite, begrüßt.
Ferenc Glatz akzentuierte in seiner einleitenden Rede: Wenn wir über die Vergangenheit sprechen, denken wir ebenfalls an die Zukunft. Wenn wir über 1922 sprechen, dann nehmen wir in Betracht, wie ein Teil der Nation versucht hatte mit politischen Mitteln seine kulturelle und wirtschaftliche Position im Rahmen einer neuen Staatsorganisation zu verstärken – zugleich denken wir aber an 2012. Unsere Verweise auf die Geschichte dienen nicht dazu, um unsere Legitimität zu beweisen, sondern dazu, dass die Aufmerksamkeit auf die sich in einer gegebenen Situation bietenden Möglichkeiten gelenkt wird.
Es soll nicht nur die rot-weiß-grüne Fahne geschwenkt, die siebenbürgische Hymne gesungen werden! Wir sind über diese Art der Ungartümelei hinweg. Es müssen die für die Menschen entsprechende Möglichkeiten bietenden wirtschaftlichen, sozialen, politischen und öffentlichen Foren geschaffen werden, wo wir unser Ungarntum angemessen repräsentieren können – sagte der Historiker. Wie er formulierte wird Serbien dadurch nicht schwächer, dass seine Bürger mit ungarischer Nationalität sich als Teil der ungarischen Kulturnation betrachten.

Positive Bilanz – ungarische und serbische wissenschaftliche Zusammenarbeit

Freitag, 20. Januar 2012
Der Akademiker Ferenc Glatz, Präsident der UAW a.D., beurteilte in seiner Funktion als Präsident der ungarischen Sektion der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission in einem Telefoninterview für die Fernsehstation Pannon RTV der Stadt Subotica – in dem er den gegenwärtigen Stand der Forschungen und die zukünftigen Aufgaben der Forscher zusammenfasste – die bisherige Tätigkeit der Kommission als eindeutig positiv. Er betonte, dass es zwischen der serbischen und ungarischen Wissenschaftlichkeit im Laufe des 20. Jahrhunderts niemals zuvor eine ähnlich tiefe und eine so ausgedehnte, die gesamte Region umfassende Zusammenarbeit gegeben hat.

Opfer, Zusammenleben, Versöhnung – thematische Ausgabe der Zeitschrift História

Donnerstag, 19. Januar 2012
Ostmitteleuropa und die südlichen Gebiete im Zweiten Weltkrieg – Opfer, Zusammenleben, Versöhnung ist das Thema der neuesten Nummer (2011/9–10) der Zeitschrift História. Die Veröffentlichung der Studiensammlung – die die redigierten Fassungen der im Rahmen der am 30. September 2011 gehaltenen internationalen Konferenz Vom Zusammenleben bis zu den Massenmorden auf dem Balkan im 20. Jahrhundert. Die Vojvodina 1942–1945 enthält – fiel mit dem 70. Jahrestag der Razzia von Novi Sad zusammen und folgte dem Leitgedanken, die Präsens der wissenschaftlichen Nüchternheit bei den Gedenkveranstaltungen sowohl auf serbischer als auch auf ungarischer Seite zu unterstützen.
Die Reihe der analysierenden Studien wird mit dem Leitartikel des Redakteurs, Ferenc Glatz, unter dem Titel „Vom Zusammenleben bis zu den Massenmorden” eingeleitet.

Rehabilitierung und Geschichte

Donnerstag, 8. Dezember 2011
Die ungarische Sektion der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission rief im Ratsaal des Institutes für Geschichte der UAW eine Werkstattkonferenz zusammen, um zum Abschluss des Jahres die Tätigkeit und die Ergebnisse der Kommission zu präsentieren. Der Zusammenfassung von Ferenc Glatz, dem Präsidenten der ungarischen Sektion, folgend, hielt der nach Belgrad delegierter Botschafter Ungarns, Oszkár Nikowitz, einen Vortrag, in dem er sich der Frage zuwandte, welche Zusammenhänge sich zwischen der Bewertung des Zweiten Weltkrieges und der am 5. Dezember in Serbien angenommenen Rehabilitierungsgesetzes ergeben. Anwesend bei der Sitzung waren in Vertretung des Staatspräsidenten, György Csóti, Ratgeber des Staatspräsidenten und früherer Botschafter Ungarns in Zagreb; in Vertretung des Ministeriums für Staatsverwaltung und Justiz Hauptabteilungsleiterin Frau Judit Szabó Pirityi; sowie der Oberrat der Hauptabteilung für den Westbalkan des ungarischen Außenministerium, István Fehérvári.

Der Film „Kalte Tage” – Veranstaltung der Diskussionsreihe Europa Klub

Donnerstag, 17. November 2011
Historische Versöhnung entlang der Donau war der Titel der zweiten Veranstaltung der Diskussionsreihe Europa Klub. Zu diesem Anlass wurde der Filmregisseur András Kovács eingeladen und von dem Direktor und Akademiker Ferenc Glatz zu seinem im Jahre 1966 inszenierten Film „Hideg napok” (Kalte Tage) befragt, welche das Blutvergießen in Batschka (1942) aufarbeitet. Die Fragen richteten sich in erster Linie auf den historischen Hintergrund der Ereignisse und auf Fragen der Moral.

Ungarische Wissenschaftlichkeit im Karpatenbecken und in Europa

Samstag, 12. November 2011
Anlässlich des Tages der Ungarischen Wissenschaft organisierte die Vojvodiner Gesellschaft für Ungarische Wissenschaft im Ratsaal der Provinz-Regierung in Újvidék (Novi Sad) eine Wissenschaftstagung mit dem Titel Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der in den südlichen Gebieten lebenden Ungarn. Im Rahmen der nunmehr seit 1997 tradierten Veranstaltungsreihe hielt Ferenc Glatz, der Präsident der Ungarischen Akademie der Wissenschaften a.D., den einleitenden Vortrag mit dem Titel Ungarische Wissenschaftlichkeit im Karpatenbecken und in Europa. Er betonte: „Die im Karpatenbecken lebenden Völker – mitunter die Serben, Rumänen, Kroaten, Ungarn – verbinden seit 200 Jahren zum ersten Mal mehr gemeinsame als gegensätzliche Interessen. Es ist keineswegs überraschend, dass die Menschen nicht fähig sind dies zu erkennen, denn die gegenseitig zugefügten historischen Wunden leben in den Familien weiter. Wenn wir diese Wunden nicht an die Oberfläche gelangen lassen, so können wir die Menschen nicht zur gegenseitigen Versöhnung bewegen, und sie werden in Zukunft unsere gemeinsamen Interessen nicht erkennen können.”
Während seines Aufenthaltes in Újvidék gestattete der Akademiker Ferenc Glatz in seiner Funktion als Präsident der ungarischen Sektion der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission einen Besuch bei Denkmälern der Opfer des Zweiten Weltkrieges ab und legte sowohl am Dankemal am Donauufer als auch im katholischen Friedhof der Futaki Strasse Kränze nieder.

 

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